In diesem Beitrag verrate ich dir meine fünf Geheimnisse des Yoga. Das Wort Yoga aus dem Sanskrit (eine alte indische gelehrten Sprache) wird übersetzt mit Verbindung, Vereinigung, Anjochen. Wir hier im Westen denken, wenn wir von Yoga hören an

  • Spiritualität
  • Sekte
  • Guru
  • Verrenken
  • Akrobatik
  • Gut für die Gesundheit

Fällt dir noch etwas dazu ein?

Dann freue ich mich über Ergänzungskommentare. Für viele Menschen ist Yoga auch einfach nur Sport. Was machst du denn für Sport? Ich laufe zweimal die Woche und gehe zum Yoga, diese Antwort bekomme ich häufig.

Yoga ist soviel mehr. Deshalb auch mein Beitrag zu den Geheimnissen des Yoga. Zunächst einmal ist Yoga eine alte aus Indien stammende, philosophische Lehre. Yoga ist ein ganzheitlicher Ansatz, deswegen ist Yoga auch kein Sport. Vor etwa 7.000 Jahren – keiner kann es genau sagen – wurde Yoga als Lehre zur Erhaltung und Verbesserung von Gesundheit und Selbstverwirklichung eingeführt.

Yoga hat unzählige Effekte auf unsere Gesundheit: Zum einen wirken Asanas, Meditation und Pranayama gegen Stress. Die meisten Asanas harmonisieren die Hormondrüsen und regulieren damit unseren Hormonhaushalt. So unterstützt Yoga etwa die Schilddrüse bei ihrer Arbeit – und sie kann unseren Körper noch besser vor Giften und Einflüssen aus der Umwelt schützen.

Natürlich wirkt das Ganze nur bei regelmäßiger Praxis. Und was noch viel größeren Stellenwert im Yoga hat, ist die eigentliche Philosophie. Für mich ist Yoga eine Lebenseinstellung. Ich trainiere nicht nur meinen Körper, sondern verändere mein Mindset, meine Einstellungen und Ansichten und programmiere mich jeden Tag immer wieder neu.

Ewig leben, Jungbrunnen und Flexibilität

Ja, irgendwie will das doch jeder. Auch wenn einige Menschen es nicht zugeben. Älter werden ist nichts für Feiglinge. Das die Zahl auf der Waage in den letzten Jahren immer weiter nach oben geht nervt mich. Meine Haut hat an Spannkraft verloren. Ich bin nicht mehr so belastbar. Brauche länger, um neue Dinge zu lernen. Und ich bin ganz ehrlich: ich habe Angst vor Krankheit und vorm Tod.

Der Schönheits- und Jungbrunnenwahn ist ja auch schon voll im Gange. In den großen Städten geht’s eben in der Mittagspause mal schwupps auf ein kleines Botox-Spritzchen in den Schönheitssalon.

Ich finde das auch völlig ok, soll jeder machen was er möchte. Ich selber habe schon seit 30 Jahren immer wieder permanent Makeup auf den Lippen, weil ich mich damit einfach besser fühle. Auch gab es zum Ausprobieren mal ein bisschen Hyaluron.

Aber nein, das tut mir zu weh, ich lass es. Ich merke in letzter Zeit, dass ich trotz Yoga nicht mehr so beweglich bin wie früher. Ich merke einfach, ich werde älter. Und wenn ich daran denke, dass ich irgendwann nicht mehr bin – ehrlich – ich könnte heulen. Was passiert dann mit mir?

Meine 5 Geheimnisse des Yoga

Was ich wirklich positiv am älter werden finde, ist die Gelassenheit, die sich immer mehr einstellt. Überhaupt, so happy und zufrieden wie im Moment, war ich noch nie. Ich fühle mich gut, trotz ein paar Kilos zuviel, das Leben mit meinem Schatz ist wunderschön, so habe ich noch nie eine Partnerschaft erleben dürfen.

Mein Job, meine Selbstständigkeit macht mich happy und ich freue mich auf alles Neue, was kommt. Und das alles ist mir aber nicht einfach zugeflogen. Ich habe die letzten Jahre hart an mir gearbeitet. Selbstreflexion, hinein leuchten was ich wirklich will, mich frei machen von dem Gelaber und der Meinung anderer Menschen.

Und das habe ich über meinen Yogaweg getan, den ich ganz intensiv seit 2010 mit Beginn meiner Yogalehrerausbildung gehe. Die folgenden 5 Geheimnisse habe ich für mich entschlüsselt und dir verrate ich sie jetzt.

Geheimnis Nr. 1 – Die Ursache aller Leiden

Die Ursache aller Leiden – die Kleshas, haben mich bereits in meiner allerersten Yogalehrerausbildung fasziniert und ich begriff, dass soviel meines Leids selbstgemacht ist. Wir neigen dazu, gerne der Außenwelt und den anderen die Schuld für irgendetwas zu geben. Oft sind es selbstgemachte Gedanken, die uns leiden lassen, das Nichtwissen, also Vermutungen anstellen. Kennst du das?

Ein Beispiel für dich. Du bist verheiratet. Dein Mann hat dir gesagt, Schatz so gegen 18 Uhr bin ich zuhause. Es ist 18 Uhr, dein Mann ist nicht da. Naja, kann ja sein, dass man sich verspätet. Es ist 18:20, nichts und keine Nachricht. Du fängst an zu überlegen, soll ich mal anrufen, willst aber nicht als misstrauisch erscheinen.

18:30 Uhr, du rufst an, er geht nicht ran. 18:40 kein Rückruf, kein Mann – es könnte was passiert sein! Wahrscheinlich hatte er einen schweren Unfall und liegt hilflos im Krankenhaus. Du versuchst wieder, ihn zu erreichen, nichts, so ein Mist, dass muss er doch sehen, schon 7 Anrufe von dir. 

18:50 immer noch nichts, das ist ja ganz komisch, wenn ihm was passiert wäre, hätte das Krankenhaus sich gemeldet, er hat eine andere, ich bin ihm egal. Trauer setzt ein und das Hineinsteigern, dein Mann geht fremd. Du fängst an zu weinen. Warum macht er das? Ihr seid doch glücklich und die Kinder? Was soll nur aus dem Haus werden. Gedanken über Gedanken.

Aus Trauer und Leid wird dann um 19:10 Wut und Aggression. So ein Mistkerl, wie kann er mir das nur antun. 13 Anrufe bei ihm und er vergnügt sich mit seiner Geliebten. Dem werde ich was husten. Ich brauche ihn nicht. Um 19:20 ist die Verzweiflung und die Trauer wieder da, ein unglaubliches Wechselbad der Gefühle.

Und um 19:30 geht die Tür auf. Er ist da. Sehr müde, sehr abgekämpft. Eine Besprechung ging länger, Handy war einfach nur auf lautlos, statt noch zu telefonieren wollte er einfach schnell nach Hause. Von deinem Drama weiss er nichts, aber du hast eine ganze Batterie an Leid durch. Hast du Ähnliches schon einmal erlebt?

Beschäftige dich mit den Kleshas und du erkennst die Ursache aller Leiden im Leben.

Geheimnis Nr. 2 – Die Umgangsformen mit mir und anderen

Wie es in den Wald hineinschalt, so schalt es auch heraus. Ich liebe diese alten Sprüche. Da steckt so viel Wahrheit drin. Und natürlich wissen wir das alle, aber wir vergessen es immer wieder. Es fängt schon am frühen Morgen an. Du bist zu spät aufgestanden (deine eigene Schuld), du möchtest unbedingt noch vor der Arbeit beim Bäcker eines dieser leckeren Brötchen holen, sonst kommst du nicht durch den Tag, obwohl du schon spät bist.

Du kommst beim Bäcker abgehetzt an. Eine Warteschlange vor dir. Shit. Das ist sonst nie so. Du wippst von einem Fuß auf den anderen und schielst immer wieder an den anderen Wartenden vorbei. Endlich, du bist dran. Ohne Moin, schnell und zackig die Bestellung aufgeben, du hast immerhin noch einen wichtigen Job zu erledigen, viel wichtiger, als der der Bäckersfrau.

Das Brötchen, auf das du dich gefreut hast, ist ausverkauft! Du bist unmutig und murmelst was in den Bart. Die Verkäuferin schaut dich genervt an, „wenn sie nichts wollen bediene ich den Nächsten“! Du murmelst was von Mistladen, in Zukunft kaufe ich woanders und schlurst ohne Tschüss und ohne Lieblingsbrötchen zurück zu deinem Auto.

Die Yamas und Niyamas. Wie gehst du mit deiner Umwelt um, wie gehst du mit dir um? Beobachte dich, vielleicht kennst du ähnliche oder verwandte Erlebnisse aus deinem Alltag und wenn du ganz ehrlich bist, lag es nicht nur an den anderen.

Geheimnis Nr. 3 – Tapas, die Ausdauer und das Durchhalten

Es gibt so viele tolle Dinge im Leben. Natürlich kann man auch überall mal hineinschnuppern und alles ausprobieren. Wie ist es in deinem Leben auch mit Freundschaften, Beziehungen, Hobbys? Wofür brennst du? Was ist deine Leidenschaft? Übst du diese aus? Wofür lässt du alles stehen und liegen? Was tust du über Jahre, was oder wer würde dir richtig fehlen im Leben?

Oft nehmen wir die Dinge in unserem Leben als selbstverständlich hin. Wir sind ja auch wirklich ein sehr verwöhntes Volk. Das meine ich ehrlich, auch wenn ich es selber sehr genieße, verwöhnt zu sein und verwöhnt zu werden.

Für mich bedeutet Tapas, auch als Disziplin übersetzt, einfach mal durchhalten auch wenn es zwischendurch beschwerlich und nicht so schön ist. Mich selber zu reflektieren, warum ist die Leidenschaft erloschen?

Tapas ist auch eine Geistesverfassung, die es uns ermöglicht, schwere Augenblicke im Leben zu meistern und nach Rückschlägen wieder aufzustehen, Kraft zu geben.

Lass das Feuer in deinem Leben niemals ausgehen.

Geheimnis Nr. 4 – Meine unregelmäßige, aber beständige Yogapraxis

Ja, ich habe eindeutig zuviel Kapha, ich bin ein zwischendurch sehr fauler Mensch und dann gebe ich wieder Vollgas, mit meinem Pittaanteil. Seit fast 20 Jahren praktiziere ich jetzt Yoga. Ganz am Anfang immer mal wieder. Dann kam eine Zeit des Bikram Yogas, da war ich voll entfacht und bin teilweise fünf Mal die Woche zum Yoga gegangen.

Dann irgendwann begann meine Ausbildung. Und seit dieser Zeit beschäftige ich mich wirklich jeden Tag mit Yoga. Ich beschäftige mich jeden Tag mit Yoga, aber das heißt nicht, dass ich jeden Tag auf der Matte turne. Mittleiweile beschäftige ich mich sehr viel mit der Philosophie, mit den Ursachen von Krankheiten, mit Meditation und tiefer abtauchen in die ganze Yogaphilosophie.

Ich merke gerade, dass mein Körper wieder mehr Verabredungen mit mir auf der Yogamatte braucht. Aber dadurch, dass ich seit Jahren jeden Tag etwas tue, und sei es nur im Unterricht die Schultern mit zu Kreisen, komme ich schnell wieder rein. Und ich weiß, in nächster Zeit wird es wieder mehr mit dem Geturne auf der Matte.

Probiere es aus! Vielleicht ist meine GRATIS 3-Tages-Challenge: Yoga für Anfänger ab 27.12.2019 etwas für dich, hier anmelden.

Geheimnis Nr. 5 – Tolle neue Menschen in meinem Leben

Nun sind wir schon bei meinem persönlichen 5. Geheimnis des Yogas. Und ich habe die letzten Jahre aus dem Unterbewusstsein sortiert. Losgelassen, manchmal ist die Zeit mit einigen Menschen einfach vorbei, sie kann ja wiederkommen. Neue Menschen kennengelernt, dazugewonnen.

Und was ich an den Yogis (den meisten) so liebe, sie sind so herrlich ungezwungen. Man trifft sich das 2. Mal und hat schon das Gefühl, man kennt sich ewig. Ich denke, weil wir die gleiche Leidenschaft haben: Yoga.

Das heißt nicht, dass jeder Mensch in meinem Leben Yoga machen muss. Aber er oder sie muss es tolerieren und meine Leidenschaft verstehen. Und ich treffe mich einfach nicht mehr mit Menschen, die mir nicht gut tun. Das habe ich so lange Jahre gemacht. Ich akzeptiere, dass einige Dinge nun mal vorbei sind und mir geht es damit besser. Wahrscheinlich den anderen auch.

Und wenn ich mich in meinem privaten Kreis umschaue: klein aber fein und es reicht mir völlig, aber es sind Menschen, die mich verstehen und das tolerieren, was ich tue und liebe.

Welche Geheimnisse liegen für dich im Yoga? Was sind deine Gedanken zu meinem Beitrag? Vielleicht magst du die eine oder andere Antwort teilen und dich darüber austauschen.

Kommentiere gerne unter dem Post

Namaste Tanja

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert