Dein Experteninterview mit Ramona – Erfahre heute von Yogalehrerin Ramona Hofer mehr über das Chamäleon Endometriose und wie Yoga dich bei der Beckenerkrankung unterstützen kann.

Liebe Ramona, du bist Expertin für Yoga bei Endometriose und Beckenerkrankungen. Wie kam das, dass du dich für dieses spannende Gesundheitsthema zu interessieren begonnen hast?

Mit dem Moment als ich erfahren habe, dass ich Endometriose habe, begann auch mein eigentlicher Yogaweg. Meine Praxis war immer schon durch die Endometriose geprägt und ich bin einfach ein neugieriger Mensch, deshalb will ich auch genau wissen, was bei der Endometriose im Körper passiert.

Dadurch konnte ich mir einiges an Fachwissen aneignen und die Yogaübungen halfen mir bei der Linderung meiner Schmerzen. Das war auch genau das, was mich dann so am Yoga begeisterte. Es ist eine „Sportart“ mit der ich mich nicht nur bewege, praktischerweise lindert es auch noch meine Beschwerden. 

Wie hast du dir dein Expertenwissen mit Endometriose und anderen Beckenerkrankungen angeeignet? Gibt es spezielle Ausbildungen dafür und wenn ja, wo hast du diese absolviert?

Meine Erfahrungen sammle ich hauptsächlich an mir selbst, da ich ja auch betroffen bin. Ich lerne immer mehr Frauen mit den gleichen Problemen kennen und durch den Austausch kriege ich viel von der Erkrankung mit. Eine Endometriose kommt meistens auch nie allein, deswegen kenne ich auch viele andere Erkrankungen wie einen Hypertonus im Beckenboden, Beckenbodenschwäche, Blasenprobleme, Neuralgien und Verdauungsbeschwerden.

Mein Expertenwissen kommt aus der Ausbildung im Endoyoga von Nina Pabst, der Ausbildung als Holistic Women Health Coach bei Arhanta Yoga, von Expertenvorträgen von Ärzten, Betroffenen und Naturheilkundlern und noch durch meine eigenen Erfahrungen. Ich will mit meinem Wissen nicht hier stehen bleiben und plane deshalb schon meine nächsten Weiterbildungen in diesem Bereich.

Wie hat dir / den dir bekannten Betroffenen Yoga dabei geholfen mit der Diagnose, aber auch mit der Krankheit umzugehen?

 Yoga bei BeckenschmerzenDurch die regelmäßige Praxis fand ich einen Ort (meine Matte) an dem ich einfach loslassen und verarbeiten kann. Die Atemübungen geben mir Kraft und die nötige Entspannung, die ich dann in schwierigen Situationen, wie stressigen und teilweise schmerzhaften Untersuchungen, einsetzen kann.

Durch die Asanas gewinne ich an Stärke und Flexibilität, sodass ein akuter Schmerzanfall nicht über Triggerpunkte auf den ganzen Körper verteilt wird. Er bleibt dort, wo er startet und ich ihn mit feinen Übungen und Atemtechniken lindern kann. Meine Körperwahrnehmung hat sich komplett verändert und auch meine geistige Einstellung.

Genau das will ich auch anderen weitergeben, sodass sie wieder zu sich kommen können und lernen ihren eigenen Körper mit der Krankheit zu akzeptieren.

Worauf ist aus deiner Expertensicht im Yoga mit Endometriose und Beckenerkrankungen zu achten?

Aus meiner Sicht sollte man bei solchen Erkrankungen noch mehr drauf achten nicht zu viel zu machen. Im Yoga wird sowieso immer davon gesprochen, dass man nur so viel machen soll wie auch wirklich geht. Das ist beim Thema Beckenerkrankungen nochmal viel wichtiger zu beachten.

Unsere Hüfte ist ein empfindlicher Bereich der den ganzen Tag über viel für uns leistet. Wenn man vorsichtig genug an die Asanas rangeht, sich richtig auf die einzelnen Positionen vorbereitet und sich dann auch noch die Zeit, die der eigene Körper benötigt, lässt, dann kann man wirklich weit kommen. 

Gibt es Asanas und Yogasequenzen die besonders gut tun oder vielleicht auch Haltungen, die zu vermeiden sind?

Yoga bei BeckenerkrankungenJa, es gibt Asanas die gut dabei helfen können das Becken zu stärken. Es gibt aber keinen Leitfaden, der auf alle Betroffenen genau passt. Deshalb ist es ganz wichtig, sich die Zeit zu nehmen und in die einzelnen Asanas hineinzufühlen und sich selbst zu fragen, ob einem die Asana wirklich guttut.

Endometriose wird nicht umsonst „Chamäleon“ genannt, weil sie ja in vielen verschiedenen Varianten im Körper auftauchen kann. Nur weil zwei Frauen Endometriose haben, haben sie nicht dieselben Symptome. Deren Beschwerden sind immer abhängig von der Position der Herde.

Ich schaue mir deshalb gerne jeden einmal im Einzelnen an und empfehle immer zuerst eine Einzelstunde bei einem Experten zu buchen. Mit professioneller Hilfe fällt es leichter die Grenzen erstmal kennen zu lernen. Wenn man dann in eine Gruppe kommt, kann man schon selbstbewusst sagen: Ich habe eine Erkrankung, weiß aber schon was mir guttut und praktiziere meine Variante. So kann man weitere Verletzungen auch besser vermeiden.

Was ich damit sagen will, ist ganz kurz gesagt: Es gibt keine eindeutige Regelung, sei neugierig, nutze deine Achtsamkeit und praktiziere.

Was würdest du Menschen raten, die mit der Diagnose: Endometriose konfrontiert sind? 

Dass sie den Kopf nicht hängen lassen und sich ein Umfeld, das für einem da ist, egal was ist, aufbauen sollen. Seiner eigenen Neugierde nachzugehen und sich zu informieren und genau nachzufragen was da in einem eigentlich los ist. Je mehr Hintergrundwissen da ist, desto leichter fällt es einem die Krankheit zu akzeptieren.

Und dann habe ich noch einen sehr wichtigen Tipp: Wenn einmal ein schlechter Tag da ist, dann darf der Tag ruhig schlecht sein. Du darfst dich ruhig mit einer Wärmflasche unter die Decke kuscheln und nichts machen, auch wenn draußen 30 Grad sind und alle im Schwimmbad Spaß haben. Hier geht es um dich und deinen Körper, ihr dürft das.

Und wo findet man dich als Yogaexpertin für Beckenerkrankungen?

Mich findet man im Moment nur Online. Ich gebe Privatstunden für Frauengesundheit und mache Online-Kurse im Wärmflaschenyoga. Gerne darfst du mir auf Instagram unter @warmhearzig_yoga folgen. Wenn du magst, können wir uns auch für ein kostenloses Kennenlernen zusammensetzen. Schreib mir dafür gerne eine Nachricht auf Instagram oder an warmhearzig@gmail.com.

Vielen Dank, liebe Ramona, für die offenen Worte. Es ist immer toll, wenn Menschen offen über ihre Situation, gerade auch mit Erkrankungen oder Schwierigkeiten sprechen, und so eine Inspiration weitergeben können. Wir freuenuns über das warme Leuchten, dass du mit @warmhearzig_yoga in die Welt trägst. Alles Gute weiterhin für dich und dein Sein. 

Interviewende

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