Shavasana – Totenhaltung

Ein etwas befremdlich wirkender Name für eine Yoga-Übung. Aber für mich ist Shavasana die schönste Asana (ruhende Körperstellung) im Yoga überhaupt. Und zugleich eine der herausforderndsten und am häufigsten unterschätzten.

In Shavasana liegst du bewegungslos auf dem Rücken und entspannst den kompletten Körper und – im optimalen Fall – auch den Geist. Dein Yogalehrer hilft dir dabei durch Anweisungen zum Beispiel aus der progressiven Muskelentspannung oder der Traumreise. Wenn du geübter bist, kannst du dich auch selbst in Shavasana anleiten.

Das Ende jeder klassischen Yogastunde

Jede klassische Yogastunde sollte in Shavasana enden. In dieser Schlussentspannung verteilt sich die universelle Lebensenergie (Prana) aus der Yogastunde, im Körper. Ohne Shavasana ist die Stunde also nicht vollständig.

Gerade für den modernen Menschen ist diese pure Entspannung besonders wichtig – und für viele ein Grund, sich dem Yoga zuzuwenden. Während der Entspannung werden Stresshormone abgebaut, das Immunsystem gestärkt, Heilungsprozesse gefördert und geistige Stärke und Ruhe wiederhergestellt. Es lohnt sich, Yoga und Shavasana auszuprobieren.

Jede Asana steht für eine Bildgestalt

Jede Asana im Yoga drückt eine Bildgestalt aus. So wie ein glücklicher Tag einen glücklichen Schlaf bringt, so bringt ein glückliches Leben einen glücklichen Tod – ein Ausspruch von Leonardo da Vinci.

Wenn du erst mal ins praktische Üben kommst, wird auch alles andere nach und nach kommen. Gibt deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele Zeit. Für mich ist Shavasana nach der Yogapraxis auch die Übung, die Körper, Geist und Seele verbindet, harmonisiert und ausgleicht.

In dieser Stellung brauchst du nichts tun, der Atem kommt und geht von ganz alleine. Absolute Stille. Bewegungslos. Entspanne dich einfach. Ruhe. Shavasana ist meiner Meinung nach, die wichtigste Stellung aller Asanas. In einigen Yogastilen habe ich erlebt, dass Shavasana zugunsten der aktiveren Asanas verkürzt wird, das kann ich nicht verstehen.

Das Wort „shava“ bedeutet „Leiche“ oder auch „Toter“

In der Totenstellung liegst du ausgestreckt auf dem Rücken und schaltest alle äußeren Reize aus, um dich den inneren Kräften zu öffnen. Die Wirkung von Shavasana auf Körper und Geist, auf die Fähigkeit zur Hingabe und Entspannung, auf unser Verhältnis zum Tod und sogar über den Tod hinaus, ist intensiv.

Shavasana lehrt dich, loszulassen. Gedanken über den Tod können sich klären, indem du in dein innerstes hinein entspannst. Während der Geist dem Strom des Atems folgt, glättet sich langsam alles, was im innern für Sturm und Wogen sorgt. Das beste Anzeichen für ein gutes Shavasana ist das Gefühl tiefen Friedens und reiner Seligkeit.

Es ist viel schwieriger, die Gedanken als den Körper ruhig zu halten. Deshalb ist diese dem Anschein nach einfach zu meisternde Haltung eine der schwierigsten.

Shavasana: Was muss ich wissen?

  • In Shavasana liegst du bewegungslos in der Rückenlage und entspannst den ganzen Körper und den Geist.
  • Je nach praktiziertem Yogastil und LehrerIn ist Shavasana unterschiedlich lang, ca. 15-20 Minuten
  • Jede klassische Yogastunde endet in Shavasana. In der Schlussentspannung verteilt sich, so wird es im Yoga gelehrt, die Energie (Prana), die durch die Yogapraxis aktiviert wurde, im Körper. Ohne Shavasana ist die Stunde also nicht vollständig.
  • Shavasana  ist pure Entspannung. Und die ist gerade für den modernen Menschen besonders wichtig – und für viele ein Grund, sich dem Yoga zuzuwenden. Während der Entspannung werden Stresshormone abgebaut, das Immunsystem gestärkt, Heilprozesse gefördert, geistige Stärke und Ruhe wiederhergestellt.
  • Shavasana wird oft unterschätzt. Shavasana bedeutet übersetzt „Totenhaltung“. In Shavasana ist das Nichtstun Pflicht, einfach nur Sein. Nicht bewegen, nicht denken, nicht fühlen. Atmen ist erlaubt. Bei völliger Entspannung wird der Atem sehr flach und fast unhörbar.

Wie sollte ich Shavasana ausführen?

  1. Komme in die Rückenlage.
  2. Lasse den Atem kommen und gehen, ganz natürlich, einfach so, wie er kommt und geht.
  3. Stelle vorher noch einmal deine Füße auf der Matte auf. Ziehe die Oberschenkel ganz nah an deinen Oberkörper. Stelle dann die Füße wieder auf.
  4. Lass Länge in deinem Rücken entstehen. Hebe deinen Po an und lege ihn so nah wie möglich an deinen Füßen ab. So wird der untere Rücken nicht gestaucht, sondern lang und entspannt.
  5. Lege dann die Beine wieder ab, die Füße liegen etwa hüftbreit entfernt.
  6. Entspanne nun die Füße und lasse die Zehen links und rechts nach außen fallen.
  7. Die Schulterblätter sinken immer mit der Schwerkraft Richtung Erde. Dann entspanne den gesamten Schulterbereich.
  8. Lege deine Arme neben deinen Körper, leicht abgespreizt, nicht so nah am Körper. Dann mit nach oben geöffneten Handflächen ablegen, dass Luft an die Achseln kommt.
  9. Drehe deinen Kopf mehrmals sanft hin und her und pendele ihn dann in der Mitte ein. Deine gesamte Wirbelsäule sollte eine Linie bilden.
  10. Ziehe dann dein Kinn ein kleines bisschen näher an deinen Brustkorb und mache so deinen Nacken lang.
  11. Nun beginnt das absolute Nichtstun – Zeit für dein Shavasana.

Mein Fazit: In Yogastunden, wo Shavasana ausfällt oder weggelassen wird, fehlt mir definitiv was. Denn ich denke gerade beim Yoga gehört es ja dazu, dass wir die absolute Entspannung lernen. Und es gibt für mich kein schöneres Gefühl nach einer tollen Yogastunde, als total in der Totenstellung abzutauchen.

Wenn du noch mehr Tipps für deine ersten Yogastunden möchtest, schau mal in den Blogbeitrag von Online-Trainer-Lizenz. Hier findest du 14 gute Tipps für deine erste Yogastunde. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren.

Namaste, Tanja

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